Diagnose und Therapie von Infektionen

Als Frauenärztinnen sind wir die richtigen Ansprechpartner, wenn es um sexuell übertragbare Infektionen (STI) geht. Für den Nachweis oder Ausschluss einer sexuell übertragbaren Infektion ist eine gynäkologische Untersuchung ratsam, unter Umständen auch eine Blut- oder Urinuntersuchung. Bitte machen Sie eine Termin aus, wenn Sie Beschwerden und den Verdacht auf eine Infektion haben.

Weitergehende verlässliche Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Sie auch auf liebesleben.de.

Sexuell übertragbare Infektionen im Überblick

Infektion   Beschreibung
Chlamydien  
Junge Frauen bis einschließlich 25 Jahren können bei uns einmal jährlich ein Screening auf Chlamydien durch eine Urinuntersuchung durchführen lassen.
Eine Chlamydieninfektion verläuft häufig unbemerkt oder mit leichten unspezifischen Symptomen, kann aber schwerwiegende Folgen für die Fruchtbarkeit haben, wenn sie unbehandelt bleibt.
Die Behandlung erfolgt mit einem Antibiotikum, das über 9–10 Tage eingenommen werden muss.
HPV und Feigwarzen  
Humane Papillomviren (HPV) gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Es gibt über 200 verschiedene HPV-Typen. Meistens verläuft eine HPV-Infektion völlig unbemerkt und ohne Symptome, aber nicht immer. Einige Virustypen verursachen lästige aber grundsätzliche harmlose Feigwarzen, andere Virustypen können bei einer Infektion nach vielen Jahren Krebs entstehen lassen. Deshalb ist die jährliche Untersuchung bei der Frauenärztin so wichtig. Dabei können Feigwarzen entdeckt und behandelt werden, und durch den jährlichen Zellabstrich vom Muttermund können Zellveränderungen durch HPV bemerkt werden, bevor Gebärmutterhalskrebs entsteht.
Herpes  
Eine Infektion mit Herpesviren kann nicht nur den weit verbreiteten Lippenherpes auslösen, sondern auch den sogenannten Genitalherpes. Bei einer Erstinfektion im Genitalbereich entwickelt sich häufig ein allgemeines Krankheitsgefühl, geschwollene Lymphknoten in den Leisten und die typischen Bläschen an der Vulva und/oder dem Anus. Die Bläschen platzen auf, und es entleert sich ein klares Sekret, das die Herpesviren enthält und daher hoch ansteckend ist. Die Läsionen sind häufig stark schmerzhaft und jucken. Innerhalb von zwei bis drei Wochen verkrusten die Bläschen und heilen ab.
Die Diagnose ist fast immer eindeutig zu stellen, ohne dass ein Abstrich o.ä. genommen werden muss. Die Behandlung erfolgt mit antiviralen Medikamenten über einige Tage.
Die Herpesviren verbleiben auch nach erfolgreicher Behandlung im Körper, so dass immer wieder Herpesbläschen auftreten können, häufig ausgelöst durch Stress. Dieses Wiederauftreten der Infektion geht meistens mit deutlich weniger starken Symptomen einher, und eine schnelle erneute medikamentöse Behandlung führt zu einem schnelleren Abheilen.
Trichomonaden  
Trichomonaden sind kleine einzellige Parasiten, die sexuell übertragbar sind. Eine Infektion führt zu ungewöhnlichem und häufig starkem Ausfluss aus der Scheide, Juckreiz und Brennen. Außerdem können Schmerzen beim Sex auftreten.
Eine Infektion wird durch eine Abstrich aus der Scheide nachgewiesen und kann gut mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Gonorrhö  
Die Gonorrhö (»Tripper«) wird durch Bakterien verursacht. Frauen haben oft kaum Symptome, Männer dagegen meist stärkere Beschwerden. Es kann zu ungewöhnlichem Ausfluss, Brennen, Juckreiz und Schmerzen kommen.
Die Bakterien können durch einen speziellen Abstrich aus der Scheide nachgewiesen werden. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika.
Syphilis  
Die Syphilis (»Lues«) ist eine durch Bakterien ausgelöste Infektion, die unbehandelt über Jahre in verschiedenen Stadien verläuft und den ganzen Körper betrifft.
Eine frühe Diagnose und Behandlung der Syphilis ist wichtig, denn dann kann sie durch Antibiotika gut behandelt werden.
Im ersten Stadium bildet sich dort, wo die Bakterien in den Körper gelangt sind, ein kleiner, harter, schmerzloser Knoten. Das kann an den Schamlippen, an der Scheide, am Anus oder am Penis oder Hoden sein. Der Knoten bildet ein flaches Geschwür, das hochinfektiös ist, bevor es von selber wieder abheilt.
Im zweiten Stadium kann es Wochen bis Monate später zu Fieber und Gelenkschmerzen kommen, häufig bilden sich Hautausschläge. Auch diese Krankheitszeichen klingen wieder ab.
Bleibt die Syphilis unbehandelt, treten Jahre später im dritten Stadium am ganzen Körper Knoten und Geschwüre auf. Auch innere Organe und das Nervensystem können befallen sein.
Der Nachweis oder Ausschluss einer Syphilis erfolgt über einen Bluttest.
HIV und AIDS  
Eine Infektion mit HIV (Human Immundeficiency Virus) kann mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen und Lymphknotenschwellung einher gehen. In den meisten Fällen erfolgt die Ansteckung aber unbemerkt.
Häufig erst viele Jahre später zeigen sich dann weitere Symptome, die daraus resultieren, dass das Abwehrsystem des Körpers durch die Infektion mit den HI-Viren nicht mehr richtig funktioniert, der Mensch erkrankt an AIDS. Auch heute noch ist eine HIV-Infektion nicht heilbar. Wenn die Erkrankung allerdings frühzeitig entdeckt und mit Medikamenten behandelt wird, haben HIV-positive Menschen eine annähernd normale Lebenserwartung.

Ein HIV-Test erfolgt aus dem Blut, der Nachweis oder Ausschluss einer Infektion ist aber erst sechs Wochen bis drei Monate nach einer möglichen Ansteckung (z.B. durch ungeschützen Geschlechtsverkehr) möglich.
Hepatitis C  
Eine Ansteckung mit Hepatitis C verläuft in den allermeisten Fällen symptomlos oder mit nur leichten unspezifischen Symptomen (leichtes Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen). Diese Symptome vergehen zwar meistens wieder, die Infektion heilt aber fast nie von alleine aus. Die Viren bleiben im Körper und schädigen die Leber, was zu schweren Erkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs führen kann.
Ein Nachweis oder Ausschluss einer Infektion kann über einen Bluttest erfolgen.
 

Wir besprechen Ihre Beschwerden in vertraulicher Atmosphäre und erstellen nach der Diagnose einen Behandlungsplan.
— Barbara Huß-Heinzel